1. Tag (Mo., 30.09.2024): Anreise nach Armenien
Gemeinsamer Flug nach Jerewan. Nach der Landung werden wir bereits von unserer Reiseleitung freundlich in Empfang genommen und zum Hotel begleitet. Gleich nach dem Zimmerbezug geht es zu einem Willkommensabendessen in das bunte Stadttreiben von Jerewan. (A)
Drei Übernachtungen in Jerewan.
2. Tag (Di., 01.10.2024): Sonnenstadt Jerewan
Heute besichtigen wir die armenische Hauptstadt auf ganz zeitgemäße, nachhaltige Art. Per Elektrobus geht es vorbei am „Radio Eriwan‘‘ zunächst bis zur Kunstgalerie unter freiem Himmel. An den Kaskaden – dem eindrucksvollen Treppenkomplex des Jerewaner Stadtplaners Alexander Tamanjan – bewundern wir originelle Werke internationaler moderner und zeitgenössischer Künstler.
Es folgt ein schöner Spaziergang im Herzen der Stadt. Unter der visionären, identitätsstiftenden Architektur Tamanjans erwachten alte Steinmetztraditionen zum neuen Leben und der Platz der Republik wurde zum städtebaulichen Sinnbild eines neuen, selbstbewussten Landes. Nach dem Besuch des Historischen Museums mit bedeutenden Funden aus Vor- und Frühgeschichte, unter anderem des Urartu-Reiches, besichtigen wir die Genozid-Gedenkstätte Tsitsernakaberd. Das Mahnmal für den Völkermord an den Armeniern 1915 wurde erst nach massiven Protesten zum 50. Jahrestag errichtet. Seitdem wird hier alljährlich am 24. April der Opfer gedacht.
Eine Cognac-Verkostung in der weltbekannten, traditionsreichen Yerevan Brandy Company rundet die heutige Besichtigungstour ab und wir lernen Vieles über die hochwertigen Weinbrände, für die Armenien berühmt ist. Der legendäre ARARAT-Weinbrand wird hier exklusiv hergestellt.
Unser Abendessen genießen wir in einem typisch armenischen Restaurant. (F, A)
3. Tag (Mi., 02.10.2024): Kulturjuwele Armeniens
Gleich nach dem Frühstück steht das erste kulturelle Highlight des Tages auf dem Programm. Führung im Mesrop-Maschtoz-Institut für alte Manuskripte, kurz Matenadaran („Bibliothek“) genannt. Sie beherbergt eine der größten und wertvollsten Handschriftensammlungen der Welt, die von der UNESCO zum Weltdokumentenerbe erklärt wurde. Dann geht es zum nahegelegenen Azat-Tal. Am Rande der imposanten Basaltschlucht liegt der Tempel von Garni – vermutlich der Gottheit Mihr geweiht und von König Tiridates I. im 1. Jahnhundert n. Chr. erbaut.
Es folgt ein Besuch mitsamt Mittagessen in einer privat geführten Bäckerei einer armenischen Familie. Wir erleben, wie das traditionelle Fladenbrot Lavasch auf althergebrachte Weise gebacken wird.
Nachmittags Fahrt zum eindrucksvollen Höhlenkloster Geghard, das zu den schönsten Klöstern im Kaukasus und zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Aufgrund der Architektur des Klosters genießen wir hier eine einzigartige Akustik, die uns bei einem Konzert armenischer Kirchenmusik auf einprägsame Weise demonstriert wird.
Rückfahrt nach Jerewan. (F, M)
4. Tag (Do., 03.10.2024): Am Fuße des Ararat
Heute erkunden wir die Araratebene, die eine bedeutende Rolle im Weinbau des Landes spielt. Hier soll Noah nach seinem Abstieg vom Heiligen Berg Ararat die erste Weinrebe gepflanzt haben. Und tatsächlich wurden in einer Höhle der Region Weinfässer mit Weinspuren aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. gefunden. Noch heute wächst hier die uralte autochthone Rebsorte Areni, aus der der bekannte gleichnamige Rotwein hergestellt wird.
Fahrt zum Kloster Chor Virap mit herrlichem Blick auf den Berg Ararat. Auf der kleinen Anhöhe inmitten der Ebene soll König Tiridates III. der Legende nach „Gregor den Erleuchter“ 13 Jahre lang in einer Höhle gefangen gehalten haben, um ihn vom christlichen Glauben abzubringen. Doch „Gregor der Erleuchter“ bekehrte Tiridates III., der sich und seine Familie taufen ließ und 301 n. Chr. das Christentum zur Staatsreligion ernannte.
Anschließend Besichtigung des an der malerischen Amaghu-Schlucht gelegenen Klosters Noravank, das im 12. Jahrhundert ein bedeutendes religiöses und kulturelles Zentrum darstellte. Die kunstvollen Außenreliefs der rötlich schimmernden Fassaden sind beeindruckend und scheinen mit der felsigen Umgebung nahezu zu verschmelzen.
Spätes Mittagessen bei einem Winzer mit rustikalem Weinkeller. Neben der Verkostung verschiedener Hausweine erfahren wir mehr über die armenische Weinkultur und das ländliche Leben.
Auf dem Weg über den 2.400 m hohen Selim-Pass in Richtung Sevansee besichtigen wir die einzige, gut erhaltene Karawanserei Armeniens an einem Abschnitt der alten Seidenstraße. Ankunft im Dorf Nerkin Getashen am Südufer des Sevansees. Hier beziehen wir unsere Zimmer in einem familiengeführten Gästehaus an einer historischen Wassermühle aus dem 19. Jahrhundert. Das Gästehaus hat sich ganz dem Nachhaltigkeitsgedanken verschrieben. (F, M, A)
Eine Übernachtung in Nerkin Getashen.
5. Tag (Fr., 04.10.2024): Die „Blaue Perle“ Armeniens
Vormittags besuchen wir ein Privatunternehmen, das eine beachtliche Auswahl an Bio-Käsesorten mit Wein herstellt. Danach Besichtigung des eindrucksvollen Friedhofs von Noratus mit seinen über 900 kunstvoll behauenen Kreuzsteinen aus mehreren Epochen. Die Herstellung der sogenannten „Chatschkaren“ (Gedächtnissteine) zeugt von der hohen armenischen Handwerkskunst seit dem Mittelalter und wurde von der UNESCO zum immateriellen Weltkulturerbe ernannt.
Anschließend Weiterfahrt entlang der Küstenstraße des Sevansees. Mit dem doppelten Umfang des Bodensees gilt er als einer der größten Hochgebirgsseen der Welt. Nahe der Stadt Sevan besichtigen wir das malerisch auf einer Halbinsel gelegene Kloster Sevanavank aus dem 9. Jahrhundert und genießen einen fantastischen Panoramablick über die „Blaue Perle“ Armeniens.
Weiterfahrt in den idyllisch auf 1.500 m Höhe gelegenen Ort Dilijan und gemeinsames Abendessen bei einer Familie, die uns mit typischen Gerichten der Region verwöhnt. Eine warme und herzliche Atmosphäre ist für den heutigen Abend garantiert! (F, A)
Eine Übernachtung in Dilijan.
6. Tag (Sa., 05.10.2024): Zu Besuch bei Molokanen
Nach dem Frühstück schlendern wir durch die schmucke restaurierte Altstadt Dilijans mit kleinen Handwerksstätten und Galerien. Der von reich bewaldeten Bergen umgebene, historische Kurort wird auch gerne „Armenische Schweiz“ genannt. Die im charakteristischen Dilijan-Stil errichteten Gebäude mit ihren steilen Satteldächern, ihrer Holz- und Steinbauweise, verzierten Erkern und Balkonen tun ihr Übriges.
Der Weg führt uns weiter zum nahegelegenen Kloster Haghartsin mit einem eindrucksvollen, außergewöhnlichen Refektorium aus dem 13. Jahrhundert. Kurzer Spaziergang durch dichten Wald, der sich bald lichtet und herrliche Blicke auf die umliegenden Bergketten erlaubt.
Anschließend Besuch einer molokanischen Familie im Dorf Fioletowo, wo uns der berühmte Tee ganz traditionell aus dem Samowar serviert wird. Die religiöse Minderheit der Molokanen, die sich von der russisch-orthodoxen Kirche trennten und als „Protestantenfreunde“ verfolgt wurden, siedelten sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Armenien an. Obwohl Molokane übersetzt „Milchtrinker“ bedeutet, sind sie doch wahre Teegenießer!
Durch die dichten Gebirgswälder folgen wir der landschaftlich reizvollen „Klosterstraße“ entlang der Debed-Schlucht. Beinahe am Ende der Welt, auf einem Hochplateau mit herrlicher Aussicht liegt das berühmte Kloster Haghpat. Als außergewöhnliches Beispiel armenischer Kirchenarchitektur des 10. bis 13. Jahrhunderts wurde es zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt.
Wir übernachten in der Abgeschiedenheit des kleinen Dorfes Haghpat mit seinen 800 Einwohnern und kosten heute Abend das beste armenische Schaschlik! (F, A)
Eine Übernachtung in Haghpat.
7. Tag (So., 06.10.2024): Die armenische Schrift
Eindrucksvolle Fahrt durch die atemberaubende, kaukasische Landschaftsszenerie über den Spitak-Pass bis zum höchsten Berg Armeniens, dem 4.095 m hohen Aragats.
Unterwegs halten wir am Buchstabenpark, der 2005 als Monument zum 1.600-jährigen Bestehen des armenischen Alphabets errichtet wurde. Die 39 gigantischen, in Tuffstein gehauenen Buchstaben in Form moderner Chatschkare wurden unweit der letzten Ruhestätte ihres „Erfinders“ aufgestellt. Um 405 n. Chr. entwickelte der Kirchengelehrte Mesrop Mashtots das armenische Alphabet zur Niederschrift der Bibel in armenischer Sprache.
Im nahegelegenen beschaulichen Oshakan besichtigen wir die über dem Grab des Heiligen Mesrop Maschtoz errichtete Kirche – eine bis heute wichtige Pilgerstätte des armenischen Christentums. In einem wunderschönen, bewirtschafteten Garten einer ortsansässigen Familie kosten wir ein spätes Mittagessen und fahren anschließend zurück nach Jerewan.
Am Abend besuchen wir eine Jazzbar und mischen uns im musikalischen Ambiente unter die Städter. (F, M)
Eine Übernachtung in Jerewan.
8. Tag (Mo., 07.10.2024): Der „Armenische Vatikan“ & Rückflug
Vor unserem Rückflug am heutigen Abend besuchen wir selbstverständlich noch einige der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten des Landes. Vorbei am Dorf Musaler mit dem Denkmal für die Überlebenden von Musa Dagh geht es nach Etschmiadsin, dem Sitz des Katholikos und religiöses Zentrum der Armenisch-Apostolischen Kirche. Heute unter dem offiziellen Namen Wagharschapat bekannt, war Etschmiadsin zwischen dem 2. und 4. Jahrhundert Hauptstadt des armenischen Königreichs. An der Stelle, an der „Gregor dem Erleuchter“ Christus erschien, ließ dieser die erste Kirche des Landes errichten. Auf den frühchristlichen Fundamenten steht heute die Kathedrale von Etschmiadsin. Eindrucksvoll repräsentieren weitere Kirchen der Stadt die Bedeutung des Ortes, der gerne auch als „Armenischer Vatikan“ bezeichnet wird.
Wir besichtigen die Kirche der Heiligen Hripsime, ein Meisterwerk armenischer Baukunst aus dem 7. Jahrhundert, und etwas außerhalb der Stadt die Überreste der Kathedrale von Svartnotz - „Gregor dem Erleuchter“ gewidmet - sowie des Palastes ihres Stifters, Katholikos Nerses III. Die Ruinen von Svartnotzs sowie die Kathedrale und Kirchen von Etschmiadsin zählen zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Im Schatten der Bäume einer Aprikosenplantage genießen wir ein letztes Mittagessen und lassen diese intensive Informationsreise durch ein eindrucksvolles Land mit seinen reichen Kulturschätzen, seinen tief verwurzelten Traditionen und seinen herzlichen Einwohnern ausklingen.
Anschließend Transfer zum Flughafen für unseren Rückflug nach Düsseldorf. (F, M)
Vorbehalt
Änderungen im Programmverlauf (beispielsweise wetterbedingt) behalten wir uns vor.